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Die Volksschule Tettau gehört zur Marktgemeinde Tettau mit weiteren 5 eingegliederten Orten: Kleintettau Schauberg, Langenau, Alexanderhütte und Sattelgrund.   

Über die Geschichte der Volksschule Tettau
anlässlich der 40 jährigen
Einweihung der Verbandsschule im Markt Tettau.

Geschichtlicher Abriss der Schule Tettau  

Um 1650 erfolgte die 1. Gründung einer Schule in Tettau.

 In der Chronik heißt es dazu: "... die Kinder wurden bis dahin zu dem Lehrer in Langenau, der zugleich Kirchner in Tettau war, zur Schule geschickt. .... Die Ausbildung der Kinder war ... eine sehr einfache. Außer den allernötigsten Kenntnissen im Lesen, Schreiben und Rechnen wurde der junge Mensch meist nur in Glaubenslehre und biblischer Geschichte unterrichtet."

1759 brannte das Schulhaus zum ersten Mal und1771 zum zweiten Mal ab.

In der Chronik heißt es: "... dass die Schule zu Tettau ... wegen Armut des Gotteshauses und der Einwohner nicht erbaut worden ist."

1808 zur Zelt der napoleonischen Kriegswirren berichtet der Tettauer
         Schulmeister G.G. Braunschmidt:

"Es wird nur im Winter Schule gehalten; Sonn- und Feiertagsschule ist hier nicht eingeführt. .... Sommer über, wenn keine Schule war, war meine Beschäftigung Klaviere und Wanduhren auf verschiedene Art zu verfertigen und andere Sachen mehr."

1831 wurde der Schulhausneubau  "... am Eck des Teichdammes und der späteren Distriktstraße aufgeführt..."

Dieses Gebäude diente fast 100 Jahre seinen Zwecken. Damals fand noch Unterricht sowohl in der Werktags- als auch in der Sonntagsschule statt. Der Schulsprengel umfasste das Dorf Tettau mit 59 Häusern, den Tettaugrund mit zwei Häusern und den Wildberg.

1889 machten "Baufälligkeit und unzweckmäßige Einrichtung" einen
         Erweiterungsbau notwendig.

 IMGP3647.JPGSchule Schauberg 1902

1907 wurde wegen Überfüllung der Schule (135 Schüler) eine
         Hilfslehrerstelle errichtet.  

Da ein zweites Schulzimmer jedoch nicht zur Verfügung stand, musste der Unterricht für die Oberstufe vormittags und für die Unterstufe nachmittags jeweils in 3 Stunden abgehalten werden. Dies blieb bis 1919 so.

1919 wurde der ehemalige Lagerraum der Porzellanfabrik als zweiter
         Schulraum angemietet.

1926 Um das 8.Schuljahr einzuführen, will man eine neue Schule bauen.

Zur Festlegung des Bauplatzes wird eine Bürgerversammlung einberufen. Dem Weitblick der damaligen Verantwortlichen unter Führung von Bürgermeister Albin Krauß ist es zu verdanken, dass ein großes Grundstück angeschafft wurde, welches mögliche spätere Erweiterungen zuließ.

1927 wird mit dem Schulhausbau ernst gemacht.

Es entstehen 4 Klassenzimmer, ein Lehrerwohnhaus, eine Schulküche sowie Wannen- und Brausebäder für die gesamte Bevölkerung.

schule-schauberg.jpg

Am 26. Juni 1928 wird Richtfest gefeiert und im Sommer 1929 findet die Schuleinweihung statt.

Auch die Kinder der Klassen 5-8 aus Alexanderhütte und Sattelgrund mussten
nun die Tettauer Schule besuchen.

Bemerkenswert ist noch folgender Hinweis in der Chronik, der auch heute wieder sehr aktuell geworden ist:  "Um die allgemeine Jugendarbeit in der Gemeinde zu forcieren und vor allem auch , um die Jugend von der Straße wegzubringen, hatte sich der Ge­meinderat bereitgefunden, einen Unter­richtsraum in der neuen Schule der örtlichen Jugend zur Verfügung zu stellen."

1932 erhielten die Katholiken die Möglichkeit, in der neuen Schule ihren Sonntagsgottesdienst abzuhalten. 

1935 wurde die Lernmittelfreiheit abgeschafft,

dies war  ".... vor allem für größere Familien recht hart und auch in Tettau waren viele davon betroffen. Der Gemeinderat hatte nur in Einzel- und Ausnahmefällen die Lehrmittel über die Schule den Kindern kostenlos überlassen, so dass die Verärgerung recht groß war.
Die proklamierte Familienfreundlichkeit war für immer zerstört."

1946 waren in der Schule amerikanische Truppen einquartiert.

Über viele Jahre wurde die Schulspeisung durchgeführt und sie hat „... vielen Kindern über die schlimmsten gesundheitlichen Schäden hinweggeholfen."1949 wurden die Bäder in der Schule wieder allen zugänglich gemacht, „... um der Hygiene wieder ihren besonderen Stellenwert zu verschaffen, was bei der katastrophalen Wohnungsnot nicht so leicht war." (1960 werden die Schulbäder dann für die Allgemeinheit wieder geschlossen.)

1954 wurde die Schule, durch das starke Anwachsen der Bevölkerung durch Heimatvertriebene, um 2 Klassenzimmer und einen Werkraum erweitert.

1964 Anbahnung eines Schulverbandes mit der Schule Schauberg und
          Alexanderhütte als  
"Verbandsschulmodell Tettauer Winkel".

1965 Gründung des Schulverbandes Tettau-Kleintettau-Langenau.

1966 Aufhebung der zweiklassigen evangelischen Bekenntnisschule Langenau.

1968 Beratung über den Bau einer neuen Verbandschule mit allen
          Fachräumen, Turnhalle und Schwimmbad.

1973 Einweihung des Schulhauserweiterungsbaues
          und der Fachräume.

In der Chronik heißt es dazu: Es waren zwei für unseren Raum besonders bemerkenswerte Tage, denen sich auch Tage der offenen Tür anschlössen, wobei die Erwachsenen immer wieder betonten: In eine solche Schule möchten wir auch einmal gehen! Denn viele erinnerten sich noch an die einklassigen Schulen im ´Pferdestall´ und im ´Konsum´. Das waren noch ganz andere Zeiten..."

1973/74 Einführung der 5 Tage Woche in der Schule.

1978   Gemeindegebietsreform
Zusammenschluss der politischen Gemeinden Tettau, Kleintettau und Langenau zur Großgemeinde" Markt Tettau"

Dazu heißt es in der Chronik: "...Um den in Jahrhunderten geprägten Arbeitsbereich weiterhin zusammenzuhalten, der sich auch auf Windheim und Hirschfeld erstreckte, wollte man eine Verwaltungsgemeinschaft Groß-Tettau mit Windheim und Hirschfeld bilden, aber auch das zerschlug sich, so dass schließlich Buchbach und Kehlbach (katholisch) nach Steinbach kamen und die drei anderen Gemeinden Tettau, Kleintettau und Langenau (evangelisch) eine Einheitsgemeinde bildeten. Wirtschaftlich vielleicht vorteilhaft, bevölkerungs- und geopolitisch völlig falsch, weil dem starken Wirtschaftsgebiet Tettau das „Hinterland" genommen wurden, der natürliche Nachschub fehlte. In späteren Jahren wird das noch deutlich werden."

1995 Nochmalige Erweiterung der Schule um 3 Klassenzimmer und
         3 Fachräume

Die sehr gute Zusammenarbeit mit der Volksschule Windheim und der Gemeinde Steinbach hat einen Zusammenschluss der Schulen mit sich gebracht. Die ehemalige Hauptschule ist inzwischen in Windheim und wurde im Schuljahr 2011/12 mit Pressig in den neuen Mittelschulverbund "Oberer Frankenwald" integriert.   Quelle-www.tettau.de 

  Die Hauptschüler fahren in die Mittelschule Windheim.

2013   Viele Klassenzimmer stehen leer.
            Es gibt nur noch eine Grundschule mit 4 Klassen.

2014  Es gibt nur noch 3 Klassen  und 3 Lehrerinnen:
        eine Kombiklasse  1-2, eine 3. und eine 4.Klasse.

Chronik bis 1998 erstellt von der 7.Klasse der VS Tettau
Verwendete Quellen:
      - Dr. Ernst Langer: Tettau im 20.Jahrhundert Chronik und
        Versuch einer Bew
ältigung der Gegenwart 1900-1978
      -
Gemeindearchiv: Schulchronik der Gemeinde Tettau
 
      - Hans Silbermann: Urkundliche Geschichte der Gemeinde Tettau
       
im Landkreis Kronach 1963