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Bewegungsprojekt
Schüler in Tettau waren im "Tanzrausch"
Coole Tänze, Pyramiden, La-Ola-Wellen und jede Menge begeisterte
Kinder gab es beim Bewegungsprojekt "Tanzrausch" mit Michael
Hirschel in Tettau.
"Ich
ruf eins, zwei, drei. Ihr ruft?", fragt Michael Hirschel
die ihn erwartungsvoll anschauenden Kids in der Tettauer
Schulturnhalle, bevor ihm aus allen Kehlen ein donnerndes "Mucke ab"
zurückschallt. Immer wenn es an diesem Vormittag "Mucke ab" hieß,
brachten die Jungen und Mädchen aus
Tettau sowie
die Erst- und Zweitklässler aus Steinbach am Wald die Halle zum
Erbeben.Mit "leicht" geröteten Wangen, so mancher Schweißperle auf
der Stirn, aber stets leuchtenden Augen zeigten die Grundschüler in
ihrer Abschluss-Präsentation, was sie an dem Vormittag gelernt
hatten - und das waren jede Menge flotte
Tänze
zu fetzigen Hits aus den Charts.
Hierfür starteten dann auch ihre zahlreichen Zuschauer - stolze
Eltern, Großeltern und jüngere Geschwister - eine La-Ola-Welle nach
der anderen.
Zwei Jahre dauerte es, bis Michael Hirschel wieder einmal einen
Termin für die Schule in Tettau frei hatte; doch die Wartezeit
sollte sich lohnen. Der vor Energie nur so strotzende Tanzlehrer und
Animateur fand von Anfang an einen Zugang zu den jungen Tänzern,
wusste diese mit seinem Bewegungsdrang anzustecken und sie wahrlich
in einen "Tanzrausch" - Motto des Projekttags - zu versetzen. In
zwei Durchgängen studierte er zunächst mit der ersten und zweiten
Klasse, darunter auch die beiden ersten Jahrgangsstufen aus
Steinbach am Wald, aktuelle Choreografien ein sowie im Anschluss
etwas schwierigere Tanzschritte und Bewegungen mit den Dritt- und
Viertklässlern.
"Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi, hoi" - die
Halle tobte unter anderem beim durchaus wörtlich zu verstehenden
Tanz "Mach die Robbe" oder beim stimmungsgeladenen
Hulapalu-Kreistanz der ersten beiden Jahrgangsstufen.
Viel Rhythmusgefühl und bestes Timing bewiesen die "Großen" bei
ihrem sehr synchron im Takt der Musik dargebotenen Becher-Tanz zu
"Don't be so shy" sowie als Höhepunkt beim
Pyramiden-Tanz, bei dem es für sie in "luftige Höhen" ging. Am Ende
wurden die Kinder nicht nur mit einer Luftschlangen-Bombe belohnt,
sondern auch mit nicht enden wollendem Applaus ihres Publikums, das
es zum Teil bei den Aufführungen selbst nicht mehr auf den
Sitzplätzen gehalten hatte.
"Das war der Wahnsinn; einsame Spitze", lobte der in Leipzig
beheimatete Coach im Anschluss seine Schützlinge - ein Kompliment,
das diese dem quirligen Tanzlehrer nur zurückgeben konnten. Sein
Ziel, bei den "Kleinen" Freude an der Bewegung beziehungsweise am
Sport zu wecken, war einmal mehr voll aufgegangen. Seine Konzeptidee
wurde auf einer Fachtagung des Tanzlehrerverbandes geboren. Es wurde
ein Projekt angeboten, wie Grundschüler motiviert werden sollen, mit
Spaß und Lust Sport zu treiben.
"Diese Idee überzeugte mich auf Anhieb und so begann für mich ein
neues Tätigkeitsfeld", so Hirschel, der seit 2007 an
Grundschulen solche besonderen Projekttage durchführt.
Neben der mit Musik und Animation unterstützen Party-Atmosphäre will
er dabei auch übergewichtigen und sozial schwächeren Kindern das
Gefühl geben, dass Sport und Bewegung Spaß machen können.
Seitens der Tettauer Grundschule zeichnete Antje Eisermann für den
Projekttag verantwortlich.