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Lernen an frischer Waldluft

Vögel zwitschern auf den Bäumen, der Wind rauscht in den bunt gefärbten Blättern, Sonnenstrahlen durchdringen den grünen Wald - über alledem ein weißblauer Herbsthimmel wie aus dem Bilderbuch! Weitab des lärmenden Straßenverkehrs entstand im Staatswald des Forstreviers Tettau ein "Grünes Klassenzimmer" für die Grundschule Tettau. Sieben Schultisch- und Bankgarnituren aus Fichten- und Douglasienholz stehen für die Jungen und Mädchen bereit, zudem ein Lehrerpult mit dazugehöriger Bank für die Lehrkräfte und ein kleines Bänkchen mit der Aufschrift "Habe die Ehre".

Auftakt für das "Grüne Klassenzimmer" mit (von links) Revierleiter Christian Goldammer, Forstbetriebsleiter Peter Hagemann und Bürgermeister Peter Ebertsch.       Bild:Heike Schülein,FT

"Es ist das erste "Grüne Klassenzimmer" dieser Art in unserem Forstbetrieb", zeigte sich Peter Hagemann, Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten, am Dienstag bei der offiziellen Übergabe an die Schule stolz. Begeisterung für Natur und Umwelt wecken - das ist das Ziel der Bayerischen Staatsforsten, die in Kooperation mit Schulen bayernweit alternative Lernorte im Wald schaffen möchten. "Grüne Klassenzimmer werden von den Bayerischen Staatsforsten eingerichtet, um Schulen die Möglichkeit zu geben, den Unterricht einmal in die freie Natur verlegen zu können", betonte Hagemann.

Die Initiative in Tettau ging von Revierleiter Christian Goldammer aus. Nachdem sich die Grundschule an dem Konzept sehr interessiert gezeigt hatte, hatte dieser alles für eine entsprechende Einrichtung in die Wege geleitet. "Das Areal bietet sich hervorragend für dieses Projekt an, da es nur wenige Minuten fußläufig von der Grundschule entfernt liegt", verdeutlichte Forstbetriebsleiter Hagemann.
Gebaut wurden die Schulmöbel vom ehemaligen Waldarbeiter Gerhard Deuerling aus Größau, besser bekannt als "Lola". Das Holz stammt ausschließlich aus dem heimischen Frankenwald. Insgesamt wird der Wert mit rund 5000 Euro beziffert - eine Summe, die vom Forstbetrieb Rothenkirchen komplett finanziert wurde.
"Da der Wald nicht zu euch ins Klassenzimmer kann, geht halt die Schule in den Wald", meinte Hagemann in Richtung der Kinder.

Die Bayerischen Staatsforsten seien sehr bestrebt, solche "Grünen Klassenzimmer" in ganz Bayern einzurichten. Im Forstbetrieb Rothenkirchen sollen weitere folgen beziehungsweise sind bereits in Planung. Voraussetzung dafür sei, dass sich ein Waldstück in der Nähe einer Schule befindet und man seitens der Schule, was leider nicht immer der Fall sei, Interesse dafür zeigt. Bei der Grundschule Tettau indes   rannte man mit dem Vorhaben offene Türen ein.
 "Wir waren gleich begeistert, als man mit der Idee an uns herantrat", erinnerte sich Rektorin Birgid Weiß. Der ausgewählte Platz sei ideal. Von großem Vorteil sei die kurze Entfernung, so dass man sich auch einmal kurzentschlossen auf den Weg machen könne - beispielsweise für eine gemütliche Lesestunde. Da man viele Themen rund um den Wald im Unterricht behandle und zudem auch Umweltschule sei, passe die Einrichtung genau in das Konzept der Schule. Die Lernatmosphäre mitten im Wald sei dabei natürlich eine ganz andere als in einem geschlossenen Raum. Auch für die Nachmittagsbetreuung im Rahmen der von 30 Kindern in Anspruch genommenen Offenen Ganztagesschule biete es sich an.

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