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Tettauer Grundschüler „machen“ Klima
Ramona Krauß von der „Energievision Frankenwald" besucht die Grundschule Tettau. Im Rahmen des „KlimaMacher''-Projekts beleuchtet sie die Themen „Konsum, Müll und Klima". Die Ergebnisse sind erschreckend.
„Da bin ich ja dann schon eine Oma", entfährt es Elisabeth mit ungläubigem Blick. Bestürzung, Kopfschütteln und betretene Gesichter gab es zuhauf bei den Jungen und Mädchen der Kombiklasse 3/4 der Grundschule Tettau, als ihnen Ramona Krauß von der „Energievision Frankenwald" die Module acht und neun des „KlimaMacher"-Projekts näher brachte. In sehr anschaulicher Art und Weise erläuterte und demonstrierte die Projektleiterin, wie sich unser Konsum und Müll auf das Klima auswirken. |
Der Oktober stand an der Grundschule Tettau ganz im Zeichen
der Gesundheit und Nachhaltigkeit. Gemeinsam wurde
beispielsweise aus saisonalem Obst und Gemüse
leckeres Apfelmus sowie deftige Kürbissuppe zubereitet.
Auspowern stand bei einem Sporttag im Vordergrund. Den
thematisch passenden Abschluss bildete nun der Besuch von
Ramona Krauß mit zwei Unterrichtseinheiten des neuesten
Projekts des in Kronach ansässigen Vereins „Energievision
Frankenwald". Anknüpfend an das sehr erfolgreiche Vorgänger-Projekt „Erlebnis Energie", widmet sich „KlimaMacher" nun in altersgerechter Art und Weise und lehrplanbezogen dem Klimaschutz. „Das Angebot kann von allen Schularten in den Landkreisen Kronach, Coburg, Hof und Wunsiedel von der dritten bis zur zwölften Klasse gebucht werden", freut sich Ramona Krauß. Die Teilnahme ist kostenlos. Ziel ist es, Klimaschutz an Schulen zu bringen, die Schüler/innen für einen klimafreundlichen Lebensstil zu sensibilisieren und mit Projekten, Arbeitsgemeinschaften oder Wandertagen auch praktisch erlebbar zu machen. „Kinder und Jugendliche verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule. Die Erfahrungen dort prägen ihre Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen", ist sich Ramona Krauß sicher. |
Solche konkreten Handlungsoptionen vermittelte sie auch in Tettau. Die Dritt- und Viertklässler erfuhren am Beispiel der „Reise" einer Jeans von der Produktion bis in unsere Ladenregale, was unser Konsum mit dem Klima zu tun hat. Sophia prangerte an, dass die Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch, die die später bei uns teuer verkauften Jeans nähen, nur sehr wenig verdienen. Ihre Erkenntnis: Man sollte sich gut überlegen, was man kauft, wo es herkommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wird. "Ein weiterer wichtiger Punkt sei, so Krauß, die Kurzlebigkeit: „Viele Dinge werden sehr günstig angeboten. Nach einiger Zeit schmeißen wir sie weg und kaufen etwas Neues." Hinzukämen größtenteils umweltschädliche und oftmals unnötige Verpackungen. Philipp kannte ein Beispiel, doppelt eingepackte Gummibärchen. |
Um die Bedeutung unseres Konsums auf Umwelt und Klima zu demonstrieren, ließ die Projektleiterin die Kinder Müll trennen, diese hatten dabei die teils recht knifflige Aufgabe, mitgebrachte Objekte wie Schuhe, Bananenschalen, Joghurt-Becher, Flaschen, Glühbirnen und Kassenbons zu sortieren. Bei vielem davon wussten die Kinder sofort, ob es ins Altglas, in den gelben Sack, in die Bio-, Papier- oder Restmülltonne beziehungsweise in den Wertstoffhof gehört. Bei anderen Dingen verschätzten sie sich – wie beim Kassenbon. „Kassenzettel oder Automatenbelege bestehen oft aus Thermopapier“, erläuterte Krauß. Die Entsorgung in Altpapier ist umweltschädlich, steckt darin meist die gefährliche Substanz: Bisphenol A, die nicht in den Recyclingkreislauf kommen darf. „Immer in den Restmüll werfen!", appellierte sie. Betretene Gesichter gab es, als die Projektleiterin die sehr langen Verrottungszeiten, teilweise bis zu mehreren hundert Jahren, vorstellte, die aber auch zu Lösungsvorschlägen animierten: „Man kann beispielsweise Geschenktüten statt Geschenkpapier nehmen", überlegte Marie, während Lena Zeitungspapier zum Verpacken vorschlug. |
Text von
Heike
Schülein,
Neue Presse 4.12.2019
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