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Und zu Hause bleibt die Glotze aus

Drei Tage ohne Computer, Fernsehen, Wii, Nintendo und Play Station: Bereits zum siebten Mal fanden die „Medienfreien Tage" an der Grundschule Tettau statt.

Tettau - Viele aufmerksame Augenpaare verfolgen den Mann in seinem weißen Anzug mit dem schwarzem Gürtel.  Konzentration ist angesagt und Anspannung im Körper. Ein Kommando des Kleintettauers, der seine eigenen Fitness- und Kampfsportstudios betreibt, und die Nachwuchs-Karatekas bewegen sich: eine Folge verschiedener fließender Handbewegungen, Schritte, Tritte in die Luft und alles zurück auf Anfang. Mitmachen war angesagt beim Sportvormittag an der Grundschule Tettau. Harun-Veysel Elkol stellte dabei die in jedem Alter  ausführbare Kampfkunst Karate vor.  Die Schüler und Schülerinnen aller vier Jahrgangsstufen fanden sichtlich  Gefallen daran. Wann kann man schließlich  schon einmal mit einem mehrfachen Karate-Weltmeister trainieren.  Sie freuten sich, wie die „Großen Hand- und Fußtechniken  auspro-
bieren zu dürfen - so wie Samir, der  Elkol gerade eine Pratze -eine Art   Schlagpolster – entgegenhält. Nicht schlecht, denn Samir ist gerade einmal  in der dritten Klasse. Er und seine Mitschüler nehmen gerne an diesem Wahlangebot der „Medienfreien Tage" an ihrer Schule teil.

Drei Tage lang waren alle elektronischen Medien für die Jungs und Mädchen der Grundschule Tettau tabu- nicht nur während der Unterrichtszeiten, sondern auch zu Hause. Dafür gab es bei der heuer bereits zum siebten Mal durchgeführten Veranstaltung jede Menge kreative, sportliche wie auch lehrreiche Mitmachaktionen, die durchwegs auf sehr guten Zuspruch stießen.

„Ich habe noch drei Geschwister m der Schule. Wir dürfen auch dahleim an den drei Tagen nicht fernsehen - nur meine große Schwester, die schon in der fünften Klasse ist. Aber ich finde das jetzt nicht schlimm. Ich habe ja viele Hobbys", verrät die achtjährige Lillie und zählt auf: „Ich mag Schwimmen und Zumba, ich fahre gerne Fahrrad und ich bastele gerne." Besonders gefielen der Zweitklässlerin die Kräuterwanderung und der Besuch im Wald mit dem gemeinsamen Grillen.

Der ein Jahr j
üngere Louis sieht das ähnlich. Ein wenig schwer fällt dem Erstklässler, dass er sein Handy nicht benutzen darf. Aber dennoch mag er die „Medienfreien Tage", besonders die gemeinsamen Unternehmungen. Mit der Aktion will die Grundschule Tettau keinesfalls Medien grundsätzlich verteufeln. Vielmehr will man - so Schulleiterin Birgid Weiß und Konrektorin Antje Eisermann - den Kindern, aber auch deren Eltern viele sinnvolle Möglichkeiten der Freizeitgestaltung jenseits von Computer und Co. aufzeigen. Bei der Programmgestaltung wurden wiederum die Wünsche der Schüler berücksichtigt.

Den Auftakt bildete am Mittwochnachmittag ein gemeinsames Mittagessen mit Pizza und Salat. Danach wurde eine Kräuterwanderung mit Carola Hebentanz ebenso angeboten wie Kegeln und Tischtennis, Brettspiele sowie Stricken mit der Strickliesel. Bei einem Besuch der Firma Spindler Kartonagen in Tettau erhielten die Kinder nicht nur eine Betriebsführung, sie durften auch selbst Schachteln herstellen. Am Donnerstag stand ein ganztägiger Besuch des Jugendwaldheimes in Lauenstein mit Walderkundung und Grillen auf dem Programm. Die Förster nahmen sich dabei viel Zeit für die jeweiligen Gruppen. Der Freitagvormittag stand weitgehend im Zeichen des Sports mit einem Rad-Geschicklichkeitsfahren auf dem Pausenhof, Schwimmen im Schulschwimmbad mit der DLRG, Zumba mit der Trainerin Daniela Leib vom K-fit sowie Karate mit Harun-Veysel Elkol. Unter Anleitung von Lehrerin Claudia Brütting wurden zudem leckere Amerikaner gebacken und lustige Kreiselspiele gebastelt. Der Abschluss erfolgte mit allen Jahrgangsstufen gemeinsam.

Ein großes Lob zollten Weiß und Eisermann den Eltern. Diese zögen nicht nur gut mit und sorgten dafür, dass auch zu Hause an den Tagen alle elektronischen Medien aus blieben. Einige stellten sich auch als Helfer in der Schule zur Verfügung. Und auch die verschiedenen Unternehmen, die man seit dem Start der „Medienfreien Tage" aufgesucht habe, seien immer gleich dabei - ebenso wie die Vereine. Diese nutzten gerne die Möglichkeit, sich und ihr Angebot vorzustellen.

Besonders gut bei den Kindern seien das gemeinsame Mittagessen sowie die Brettspiele angekommen -also eigentlich ganz „einfache", unspektakuläre Dinge.                      Quelle: Neue Presse,  Heike Schülein

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