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Zehn Jahre war Birgid Weiß Rektorin an der Grundschule in
Tettau. Nun tritt sie in den verdienten Ruhestand. Zum Abschied gab
es für die beliebte Schulleiterin Lob von allen Seiten.
Tettau-
„Ihr Kinder wart mir immer am wichtigsten. Wegen Euch bin ich
Lehrerin geworden“, bekundete Birgid Weiß, die nach einer Dienstzeit
von 41 Jahren, davon zehn Jahre als Rektorin an der Grundschule in
Tettau, zum Schuljahresende in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Die Kinder standen dann auch - auf ihren Wunsch - im Mittelpunkt der
fröhlich-bunten Abschiedsfeier, die ihr an ihrem vorletzten Schultag
bereitet wurde. Dabei durfte sich die nunmehrige Ruheständlerin über
ganz auf sie zugeschnittene Musik-, Tanz- und Gesangseinlagen der
kompletten Schülerschaft freuen.
Mit dabei waren unter anderem ein Chor der Erst- und Zweitklässler,
die Chorkinder unter Leitung von Christiane Fiedler sowie Birgid
Weiß´ Vorgänger, Rektor i.R. Dietmar Schmidt, der ihr gemeinsam mit
Benjamin ein Ständerla darbot.
Eingebettet in das liebevoll ausgearbeitete Non-Stopp-Programm war
auch ein Quiz, in dem die scheidende Schulleiterin jeweils gegen
zwei Viertklässler antrat. Dabei galt es, insgesamt zwölf Fragen zu
beantworten - wie zum Beispiel „Wie viele Schüler wurden in den
letzten zehn Jahren in die 1. Klasse in Tettau eingeschult?“, „Wie
viele Schüler haben in den letzten zehn Jahren die Schule in Tettau
verlassen?“, „Welcher Vorname kam in diesem Schuljahr bei den
Schülern am häufigsten vor? oder auch „Der tägliche Arbeitsweg von
Birgid Weiß ist sehr lang. Wie oft hat sie auf den Weg zu uns in den
letzten zehn Jahren die Erde umrundet?“. Dabei staunten die Kinder
nicht schlecht, dass sie dabei stolze 150.000 Kilometer Wegstrecke
auf sich genommen hatte. In einer Präsentation wurden viele
Schnappschüsse der letzten zehn Jahre gezeigt.
„Zielstrebig, beharrlich, konsequent, ausdauernd, fantasievoll,
begeisterungsfähig, kreativ, strukturiert, organisiert, planvoll,
gute Zuhörerin und Schönschreiberin“ - Diese Eigenschaften machten,
so die stellvertretende Schulleiterin Antje Eisermann, Birgid Weiß
aus. Unter ihrer Regie habe man die Schule in den vergangenen Jahren
ein großes Stück weiterentwickeln können. Zu den Hauptprojekten
zählten die Umgestaltung des Schuleingangs, neue Schülertoiletten,
viele tolle Theater-Aufführungen, das Pausenhäuschen, ein grünes
Klassenzimmer, eine Wippe und ein Hochbeet sowie das gesunde
Frühstück.
Herzliche Worte der Wertschätzung fanden auch Schulrätin Kerstin
Zapf sowie Tettaus Bürgermeister Peter Ebertsch. Die Schulrätin
erinnerte sich an viele gemeinsame Erlebnisse, beispielsweise an der
Schule in Marktrodach, und dankte für die lange unkomplizierte und
vertrauensvolle Zusammenarbeit. Birgid Weiß sei eine starke
Persönlichkeit mit hohem Berufsethos, großem
Verantwortungsbewusstsein in allen Bereichen sowie einem dauerhaft
vorbildlichen Engagement. Entscheidende Akzente habe sie in der
Schulentwicklung gesetzt, wobei ihr die Nachhaltigkeit besonders
wichtig war. „Ich kann die vielfältigen Projekte nicht alle
aufzählen; aber alles wurde gut durchdacht, geplant und
nachbereitet“, würdigte sie. Zudem habe sie sich stets viele
Gedanken um jeden einzelnen Schüler gemacht.
„Es ist beeindruckend, was Sie auf die Beine gestellt haben. Das
verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Lehrerin war für Sie
nicht nur ein Beruf, sondern Berufung“, zeigte sich der
Bürgermeister sicher, der vor allem deren große Empathie und soziale
Kompetenz hervorhob. Gemeinsam habe man in den vergangenen zehn
Jahren viel für die Schule erreicht und so überlasse sie ihrem
Nachfolger bzw. ihrer Nachfolgerin - die Nachfolge ist noch offen -
ein gut bestelltes Haus.
Abschließend war es Birgid Weiß ein großes Anliegen, allen, die sie
in den letzten zehn Jahren auf ihrem Weg begleitet hatten, zu
danken. Hierzu zählte die komplette Schulfamilie ebenso wie das
Schulamt, die Gemeinde als Sachaufwandsträger mit dem Bürgermeister
sowie die Ehrenamtlichen, die sich in so vielfältiger Weise in das
Schulleben einbringen. Wichtig sei es ihr gewesen, ihnen allen stets
auf Augenhöhe zu begegnen. „Ich habe meinen Beruf immer sehr gerne
ausgeübt und auch immer gerne Neues dazugelernt. Ich habe mich gerne
mit Menschen umgeben, von denen ich Neues lernen konnte - und das
wird auch so bleiben“, erklärte sie, selbst an der Schule in Tettau
viel gelernt zu haben.
Vor allem anderen hätten dabei stets die Kinder gestanden, denen sie
dann auch am meisten dankte - dafür, dass sie ihr zugehört und auf
sie gehört hatten. Ihnen habe sie nicht nur Lesen, Schreiben und
Rechnen lehren, sondern vor allem auch Werte vermitteln wollen, die
sie hoffentlich zu selbständigen mündigen Menschen werden ließen.
Als kleines Abschiedsgeschenk für die Kinder gastierte vor der
Abschiedsfeier einmal mehr das Puppentheater „Muggnpfiffer“ an der
Schule, dieses Mal mit der spannenden Fabel „Van Dausi und die
Drachenflüsterin“. hs