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Schulprojekt mit viel Wind

Anna Degelmann von der "Energievision Frankenwald" besuchte die Grundschule Tettau.

            von HEIKE SCHÜLEIN  FT- 02.6.17

Voller Stolz halten Weronika und Lillie ihre selbst gebastelten Windräder in die Höhe. Dann holen sie tief Luft und pusten so fest sie können auf ihre Kreationen Marke Eigenbau, bis sich diese immer schneller drehen. Was wunderschön anzusehen ist, ist ein anschauliches Experiment: Kräftig pusten - so wird Energie selbst gemacht.
Die beiden Mädchen sowie ihre 24 Klassenkameraden der Kombiklasse 3/4 der Grundschule Tettau nehmen an diesem Mittwochnachmittag am Projekt "Erlebnis Energie - Lernen mal anders" teil. Durchgeführt wird dieses von der Projektleiterin Anna Degelmann. Die Kinder lernen dabei die verschiedenen Formen erneuerbarer Energien kennen und probieren in spannenden Versuchen und Experimenten aus, wie die Kraft von Sonne, Wind und Co. wirken. Dabei wurde vor allem die Windenergie näher beleuchtet.

Das Förderprojekt des in Kronach ansässigen Vereins "Energievision Frankenwald" zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche aus den Landkreisen Kronach, Hof und Wunsiedel über erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Klimaschutz zu informieren. "Das Angebot kann vom Kindergarten bis hinauf zur 12. Klasse gebucht werden", freut sich Anna Degelmann. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Kosten werden komplett durch das Projekt "Erlebnis Energie - Lernen mal anders" übernommen, gefördert durch das europäische Leader-Förderprogramm, die Oberfrankenstiftung sowie die drei beteiligten Landkreise.
Bevor es mit dem Basteln der Windräder in die Praxis ging, sollten die Kinder ein Gefühl für Energien entwickeln. In einer theoretischen Einführung erklärte die Projektleiterin, wann und wozu Energie benötigt wird. "Die Kinder sollen erkennen, wie wertvoll Energie ist und dass wir sie im Alltag konstant brauchen", betont Degelmann. Das Projekt will dazu beitragen, dass das Thema erneuerbare Energien in der Schule möglichst praxisnah behandelt wird. Man will dabei die Kinder für die Belange des Klimaschutzes ebenso sensibilisieren wie für die Notwendigkeit einer Energiewende. Hierfür lernten die Tettauer Nachwuchs-Forscher zunächst einmal die verschiedenen - fossilen sowie erneuerbaren - Energiequellen zur Erzeugung von Strom und Wärme/Kälte kennen, sprich den Weg vom Kraftwerk zur Steckdose. Ihr Wissen vertieften diese in lustigen Spielen und lehrreichen Quizzen, bevor sie sich schließlich ihre eigenen kleine "Windkraftanlagen" aus Tonpapier bauten.

So ein Windrad ist nicht schwer zu basteln und es dreht sich, wenn es richtig gebaut ist, schon bei einem kleinen Lüftchen - das wissen auch Weronika und Lillie. "Wir haben viel Neues kennengelernt. Schön war vor allem, dass wir etwas basteln durften", lobte auch Klassensprecherin Amelie, die der Projektleiterin ein kleines Geschenk überreichte. Die Windräder Marke Eigenbau durften die Kinder mit nach Hause nehmen, um sie beispielsweise in einen Blumenkasten zu stecken. Bereits am Vormittag hatte Anna Degelmann der Klasse 1/2 die Windenergie nähergebracht und mit ihnen ebenfalls Windrädchen gebastelt. "Die Kinder haben den ganzen Tag über prima mitgemacht", zeigte sie sich begeistert vom Interesse und der Motivation aller Grundschüler. Diese wiederum freuten sich über das kurzweilig und informativ gestaltete Angebot, das ihnen offensichtlich viel Spaß machte.

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